Kartoffeln selber anbauen

Wollten Sie schon immer einmal Kartoffeln selber anbauen. Ja, warum denn nicht? Das ist ja auch gar nicht so schwer, wie man meinen könnte.

Vielleicht liegt es am eigenen Arbeitseinsatz oder dem Pflanzumfeld im heimischen Gemüsegarten: Kartoffeln aus eigenem Anbau schmecken einfach am besten. Wenn Sie die beliebten Erdäpfel selbst in Ihrem Nutzgarten anbauen möchten, ist jetzt mit Beginn des Frühjahrs der perfekte Zeitpunkt dafür gekommen. Lassen Sie – wie viele andere Hobbygärtner auch – die Tradition des eigenen Kartoffelbeetes wieder aufleben und genießen Sie Ihre selbstgezogenen Kartoffeln. Die wichtigsten Tipps für einen erfolgreichen Kartoffelanbau finden Sie hier.

Der richtige Standort und ein guter Boden sind entscheidend für den Ernteerfolg

Für Ihr Kartoffelbeet benötigen Sie natürlich zunächst einmal ausreichend Setzkartoffeln, die Sie in zahlreichen unterschiedlichen Sorten im Fachhandel erwerben können. Der Kauf von neuen Setzkartoffeln ist wichtig, da diese auf Kartoffelkrankheiten geprüft wurden und daher gesund sind. Achten Sie in diesem Zusammenhang darauf, dass Sie ausschließlich unbehandeltes Saatgut verwenden.

Anschließend geht es an die Wahl eines geeigneten Standortes für Ihr Kartoffelbeet: Dafür eignen sich für den Kartoffelanbau besonders gut helle und steinarme Böden mit guter Siebfähigkeit. Daneben sollte der Boden gut durchlässig sowie leicht sandig sein und einen pH-Wert von 5,0 bis 7,5 aufweisen.

Garant für einen guten Ernteerfolg - Knollen richtig vorkeimen

Damit Sie möglichst früh ernten und dabei einen guten Ertrag erzielen können, empfiehlt es sich, die Knollen vorkeimen zu lassen. Zu diesem Zweck werden die Setzkartoffeln für fünf bis sieben Wochen vor der eigentlichen Pflanzung zum Ankeimen an einen gutbelichteten Ort (z.B. Fensterbank) gelegt. Die Raumtemperatur sollte dabei nach Möglichkeit zwischen 10 und 12°C liegen. Durch den Lichteinfluss bilden die Kartoffeln kurze, feste Keime aus, die mindestens 0,2 bis 0,5 Zentimeter und im Idealfall 1,5 bis 2,5 Zentimeter lang sein sollten.

Vorgekeimte Setzkartoffeln am besten ab Mitte März pflanzen

Die Pflanzung der vorgekeimten Kartoffelknollen erfolgt im Regelfall zwischen Mitte März und Anfang Mai, wobei der genaue Pflanzzeitpunkt jeweils in Abhängigkeit von der betreffenden Region und den Pflanzguteigenschaften zu sehen ist. Um die Kartoffeln vor Nachfrost zu schützen, ist es ratsam, den Erdboden während dieses Zeitraumes mit Folie abzudecken. Beim Einpflanzen legen Sie die einzelnen Knollen, jeweils mit nach oben gerichteten Keimen, in sieben bis zehn Zentimeter tiefe Löcher oder Furchen und pflanzen vier bis sechs Kartoffeln pro Quadratmeter. Der Abstand innerhalb einer Pflanzreihe sollte dabei zwischen 25 und 35 Zentimetern und der Reihenabstand jeweils 65 bis 75 Zentimeter betragen. Nach dem Setzen bedecken Sie das Pflanzgut mit Erde und häufeln über jede Pflanzreihe einen zirka zehn bis fünfzehn Zentimeter hohen Damm auf.

Hinweis: Setzkartoffeln sollten nur alle vier Jahre auf der gleichen Parzelle gepflanzt werden!

Nach der Pflanzung ist die richtige Pflege besonders wichtig

Einige Tage nach dem Einpflanzen ist es wichtig, die aufgehäuften Dämme von erstem Unkrautbewuchs zu befreien und diesen Vorgang in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Im Zuge dessen, sollten Sie das Unkraut so lange entfernen, bis die Erde vollkommen von Kartoffelkraut überwachsen ist. Für den Fall, dass sich im Beet Kartoffelkäfer ausbreiten, können Sie diese einfach absammeln. Neben diesen Pflegemaßnahmen ist eine stetige Wasserversorgung der Kartoffelpflanzen von großer Bedeutung, wobei das Kartoffelfeld insbesondere bei trockener Witterung ausreichend gewässert werden sollte. Die Ernte erfolgt je nach gewähltem Pflanztermin, Witterung und Kartoffelsorte von Juni bis Oktober, spätestens jedoch vor dem ersten Frost. Erntereife Kartoffeln erkennen Sie daran, dass das Laub abgestorben ist und die Kartoffeln eine feste Schale ausgebildet haben.

Kartoffelpflanzen benötigen eine kräftige Düngung

Da Kartoffelpflanzen zur Gruppe der sogenannten Starkzehrer gehören, benötigen sie eine kräftige Düngung, die bereits im Herbst in den Boden in organischer Form eingebracht werden sollte. Besonders gut geeignet sind in diesem Zusammenhang verrotteter Stallmist oder Kompost aus dem Vorjahr. Von der Verwendung von frischem Stallmist sollten Sie dagegen Abstand nehmen, da die Kartoffelpflanzen diesen nicht gut vertragen. Wenn Sie die Düngung bereits im Frühjahr vornehmen möchten, ist es empfehlenswert, Hornspäne als Stickstoffdünger zu verwenden, da diese ihre Nährstoffe langsam innerhalb des Bodens freisetzen.